Ein Drama van Shakespear‘scher Gewalt, eine einfühlsame Erzählung über eine zwischen Kleinkriminalität und sozialer Ausgrenzung zerriebene Familie in einem Dorf im „Achterhoek“ hinter Nimwegen, über Freundschaft und Selbstliebe und über die (Post-)Punkszene der 90er Jahre – das alles bietet der so hammerharte wie warmherzige Roman „Tiere“ des niederländischen Autors Gijs Wilbrink.
Eva Müller zählt zu den spannendsten jungen Vertreterinnen der deutschen Comicszene. In ihrer autofiktionale Graphic Novel „Scheiblettenkind“ erzählt sie in eindrücklichen Bildern über die bäuerliche Herkunft der Großeltern, vom Arbeitermilieu der Eltern, über das Aufwachsen in Unbildung und Armut, soziale Scham, den Gestank von Frittierfett, Billigklamotten mit albernen Aufnähern und ihre Emanzipation als Künstlerin. So erscheint sie uns wie eine ältere Schwester von Wilbrinks Hauptfigur, der 18jährigen Isa, die sich aus ihrer Familie in ein Kunststudium rettet – und doch zurückkehrt, um sich zu finden.
Lesung in der Reihe „Westwerk – Neue Literatur Live“. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Reservierung per Mail an literaturhaus@krefeld.de dringend empfohlen.